Wenn Wasser durch Schadstellen, Rohrverbindungen oder durch die Rohrwand in den Abwasserkanal eindringt, sprechen wir von Infiltration. Für die Kanalisation und auch die Kläranlagen bedeutet dies eine zusätzliche Belastung. Durch die Kanalinspektion werden solche Schadstellen ausfindig gemacht. Anschließend kommt es zur Reparatur oder der Sanierung des Abwasserkanals.
Abwasserkanäle können undicht sein: Durch Druck von außen, Materialfehlern oder mangelnde Wartung können Risse in der Rohrwandung entstehen. Durch steigendes Grundwasser kann nun Wasser in den Kanal eindringen. Je nach Größe der Schadstelle kann Bodenmaterial mit in den Kanal eingeführt werden, welches zu Verstopfungen führen kann. Auch besteht die Gefahr, dass der Kanal unterspült wird, also Wasser auf Dauer nach außen dringt und Hohlräume bildet. Das nennen wir Exfiltration. Es kann zur Absackung kommen. Selbst Teilbereiche von Verkehrswegen können von einer solchen Unterspülung beeinflusst werden. Beachte: Nicht nur Grundwasser kann zur Infiltration führen. Dringt Wasser mit hohem Druck in den Kanal ein, kann dies auch an einer defekten Wasserleitung liegen. Dieser Zustand sollte dem Versorger möglichst schnell gemeldet werden.
DIN EN-13508-2:2003 (BBF) Infiltration [1]
BBF | Eindringendes Wasser durch die Rohrwand, Rohrverbindungen oder Schadstellen | |
Charaterisierung | Intensität des Wassereintritts: - Schwitzen (A) - langsames Eindringen von Wasser - Keine Tropfenbildung. - Tropfen (B) - Tropfenbildung - Kein Fließen. - Fließen (C) - Wasser fließt kontinuierlich ein. - Spritzen (D) - Wasser dringt unter Druck ein. | |
Lage am Umfang | Die Lage am Umfang sollte angegeben werden |
DIN EN-13508-2:2003 (BBG) Exfiltration [1]
BBG | Sichtbarer Wasseraustritt | |
Lage am Umfang | Wenn sichtbar sollte die Lage am Umfang angegeben werden. |